Freitag, 19. Dezember 2014

Irrgarten an Handlungen– Inhaltsangabe

1974 erschien die Erzählung »Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen kann und wohin sie führen kann« des deutschen Schriftstellers Heinrich Böll. Der Autor thematisiert hier die häufig auf Skandale und Sensationen ausgerichtete Berichterstattung der Presse und deren schlimme Folgen.

Er zeigt in seiner Geschichte wie die Aussagen der Presse einen Menschen in die Verzweiflung treiben können und ihn zu etwas werden lassen, was sie nicht sind. Auch im Untertitel Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann, ist die Handlung schon erkennbar. Es wird deutlich welche Macht eine einzelne Person durch die Presse ausüben kann und wie lebensverändernd seine Worte sein können. Mit seiner Kritik trifft er auch einen wunden Punkt in der heutigen Gesellschaft. Ein wohl unvergängliches Thema, denn die Geschichte spielt in der Nachkriegszeit. Trotzdem ist die Erzählung von Heinrich Böll beginnt ganz anders, als viele Bücher die ich bis jetzt gelesen habe, und glaubt mir, das sind schon viele. Ich denke, genau aus diesem Grund ist das auch eine Erzählung und kein Kriminalroman. Das Buch beginnt mit einer sehr nüchternen Darstellung des Tathergangs. Schon im dritten Kapitel erfährt man die beinahe kompletten Tatsachen des Buches. Man könnte sich jetzt fragen um was es im restlichen Teil des Buches ging. Glaubt mir, Heinrich Böll hat noch genug Stoff gefunden über den er schreiben kann.

Zuerst zu den Tatsachen. Katharina Blum, eine junge attraktive Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die als liebenswürdig und hilfsbereit, wenn auch als etwas prüde beschrieben wird, ermordet einen Reporter für die ZEITUNG, Werner Tötges. Ihrem Charakter entsprechend, stellt sie sich selber der Polizei und wird zu ihrem Glück inhaftiert. Das mag jetzt etwas komisch klingen, von Glück zu reden wenn man ins Gefängnis kommt, für Katharina war es das aber wirklich. 


Alles begann am Mittwochabend, dem Tag vor der Weiberfastnacht. Katharina besuchte einen Hausball bei ihrer Patentante und Else Woltersheim. Dort lernte sie Ludwig Götten kennen, ein attraktiver junger Mann, zu dem sie sich schnell sehr hingezogen fühlte. Alle Beteiligten wunderten sich natürlich über die Innigkeit der beiden, da Katharina ansonsten sehr verklemmt war. Man würde meinen, die anderen Ballbesucher fielen von den Stühlen, als sie Katharina mit Ludwig Götten in Ihre Wohnung gehen sahen. War aber nicht so. Sie fielen nicht von den Stühlen, sie tanzten ja. Einen Haken hat die Sache aber doch noch. Ludwig Götten ist nämlich ein polizeilich gesuchter Bankräuber und Waffendieb. Im klassischen Fall würde Katharina von nichts eine Ahnung haben und das klassische Unschuldslamm darstellen. Nicht so in diesem Buch. Ludwig hat ihr sehr wohl mitgeteilt wer er war und sie half ihm am nächsten morgen zur Flucht. Tolles Mädchen, nicht? 

Am darauffolgenden Tag, stürmte die Polizei Katharinas Haus, da sie davon ausgingen ihn noch bei ihr anzutreffen. Katharina wurde verhaftet und sehr ausgeprägt verhört, da sie ja Ludwig bei seiner Flucht half. Die Presse liess sich dieses einmalige Spektakel nicht entgehen und verfolgte Katharina, um eine Neuigkeit über das Verleiben von Ludwig Götten zu bekommen. Der Journalist Werner Tötges (richtig gelesen, das ist der Ermordete, als er noch lebte) machte auch Katharinas Arbeitgeber Dr. Blorna, der wegen dem ungemütlichen Zwischenfall, und um Katharina beizustehen, seinen Urlaub unterbrach. Diese und noch mehr Interviews wurden von den Journalisten verdreht und in der ZEITUNG abgedruckt. Während dem ganzen Buch wird Katharina blossgestellt, geplagt von sexuellen Anspielungen und Drohungen in Form von Briefen und Telefonaten. Sie wurde mehr und mehr aus der Gesellschaft ausgeschlossen, was sie verzweifeln liess und sie zu einer in sich gekehrter Frau werden liess. In Folge dessen, entwickelte Katharina eine Abscheu gegenüber Werner Tötges, die sie morden liess. Ja und ihr Liebster, Ludwig Götten wurde irgendwann gefasst und kam noch vor ihr ins Gefängnis, was Katharina glücklich machte, da sie jetzt am selben Ort war wie ihr Traumverbrecher. Doch von Glück können nicht alle sprechen. Alle Freunde von Katharina wurden mit ihr in den Ruin der Medien gezogen und können sich ihrer bisher hohen Stellung im Beruf, nicht mehr erfreuen. 


Eine Erzählung die von Emotionen guter wie auch schlechter Zeiten geprägt ist und einen humorvollen Tatsch Nebensächlichkeit beinhaltet.

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