Ich (ebenfalls eine Nichtswisserin?) möchte mir in diesem Post Gedanken machen über das Thema Terrorismus in Beziehung zu Heinrich Bölls Roman. Ein Buch besteht ja normalerweise aus Anfang, Schluss und Ende. Manchmal findet sich auch noch ein sogenannter Pro- oder Epilog in dem ein oder anderen Buch. Noch nie hab ich aber anschliessend zur Geschichte, ein zehn Jahre später verfasster Kommentar oder Anhang des Autors gefunden. Auf Grund dieses Nachwortes kam ich auch so schnell auf das Thema Terrorismus.
Die erste Seite des Nachwortes beginnt mit der Beschuldigung des Informatikers, dies sei ein Terroristen-Roman, darauf folgt eine halbe Seite Beschimpfung, Diskriminierung und Erniedrigung und endet mit einem Vergleich zwischen der ZEITUNG und des Nichtswissers. Fühlte er sich durch das, so brutal und hart klingende Wort Terrorismus angegriffen? Wobei es ja nicht direkt Terrorismus war, eher Terroristen. Ein Roman, der um Menschen geht. Terroristenmenschen. Duden gibt mir folgende Synonyme zu einem Terroristen:
Anarchist, Anarchistin, Aufrührer, Aufrührerin, Extremist, Extremistin, Radikaler, Radikale, Revolutionär, Revolutionärin, Untergrundkämpfer, Untergrundkämpferin; (abwertend) Revoluzzer, Revoluzzerin; (oft abwertend) Umstürzler, Umstürzlerin; (umgangssprachlich abwertend); (veraltend) Guerilla, Guerillero. *Lieber Herr Böll. Ich will Sie ja wirklich nicht kränken, oder gar verletzten. Trotzdem muss ich hiermit bekannt geben, dass ich eine gewisse Übereinstimmung einiger in Klammern gefügter Adjektive, bemerkt habe. Sie meinen, ihr Roman sei nicht oft abwertend? Die Konservativität einiger Figuren nicht veraltend? Ein Nazi ist jetzt plötzlich kein Extremist mehr? Nicht radikal? Würden Sie noch unter uns weilen, ja dann würde ich Ihnen sehr gerne diese Denkanstösse geben. Welche Figuren in Ihrer Erzählung (!) hat der Informatiker wohl gemeint, als er von Terroristen sprach? Werner Tötges? Oder hat er sich tiefgründigere Gedanken gemacht und gar Katharina Blum diese unverschämtheit unterstellt? Ist es überhaupt eine Unterstellung? Wenn ich jetzt also ehrlich sein soll, finde ich die Person, die sich von der norm abweichende Gedanken gemacht hat immer spannender als derjenige, der sofort alles abstreitet. Ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht, ob Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann, nicht berechtigt seinen Titel trägt. Terroristen wollen das Denken besetzten und dadurch Veränderungsprozesse erzwingen. Das ist doch eins zu eins, dass was die ZEITUNG macht! Sie geben Informationen an die Öffentlichkeit, die die Menschheit beeinflusst und manipuliert. Sie können durch die Medien genau steuern, wer gemocht, wer gehasst und wer vergöttert werden soll. Es ist eine Regel, dass Terrorismus nicht nur militärischer Herkunft entspringt, denn es gibt keine empirische Definitionen! Kann so nicht jeder als terroristisch bezeichnen, was er will? Ich meine Mutter eine Terroristin, nur weil sie mich in meinem Denken beeinflusst hat oder mir befehlt die Wäsche machen zu gehen?
Ich denke, die vielen politischen Vorfälle die in der Welt zurzeit geschehen, beeinflussen unser denken über den Terrorismus. Wir empfinden Ihn als etwas nicht wieder gut zu machendes, etwas was die Welt schlimm macht und die Menschheit in Frage stellt. Ja, würde ich durch diese Augen sehen, hätte ich wohl genauso angegriffen reagiert wie Heinrich Böll. Doch wie gesagt. Ich bin doch auch nur ein Nichtswisser. Dazu kommt, dass ich nicht mal ne Ahnung von Computern habe.
Schon gewusst? Das ist eine Erzählung.
*URL:http://www.duden.de/rechtschreibung/Terrorist (Stand: 18:49, 20.1.1015)
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